Objekte
Sanierung und energetische und brandschutztechnische Ertüchtigung des denkmalgeschützten Kulturpalastes Dresden
Auftraggeber
Landeshauptstadt Dresden, Hochbauamt, 01069 Dresden
Beauftragt als ARGE-Mitglied gemeinsam mit Ingenieurbüro Rathenow BPS GmbH, 01099 Dresden
Architekturbüro
gmp von Gerkan, Marg und Partner Architekten, Berlin
Kennzahlen
BGF: ca. 30.500m²
Kosten
Technik: ca. 2,4 Mio. Euro netto | Bau: ca. 100 Mio. Euro netto
Unsere Leistungen
Energiekonzept Thermische Simulation Technikplanung (Brandschutz, MSR)
Bearbeitungszeitraum
11/2013 – 04/2017
Bei der Sanierung des denkmalgeschützten Kulturpalastes in Dresden handelt es sich um die Vereinigung eines Konzertgebäudes mit einem großen Konzertsaal sowie eines kleineren Kabarettsaals in Verbindung mit der Stadtbibliothek Dresdens und einigen weiteren Veranstaltungs-, Schulung-, Verkaufs- und Büroräumlichkeiten. Entscheidendes Augenmerk fällt auf die energetische Sanierung, bei welcher aufgrund der Anforderungen an den Denkmalschutz besondere bauphysikalische Anforderungen erfordert, als auch durch geeignete TGA-Anlagen umgesetzt werden musste.
Solares bauen GmbH zeichnet sich neben der Konzeptionierung des Energiestandards mittels thermischer Simulationen für die Anlagengruppe 1, 2, 3, 7 und 8 ebenso für die TGA-Planung der Gewerke Gebäudeautomation und Feuerlöschtechnik verantwortlich. Bei der Planung wurden alle Anforderungen nach AMEV wie zum Beispiel das Erstellungen von Wartungs- und Instandhaltungsplänen sowie deren Organisation erfüllt.
Aufgrund der vorhandenen Bausubstanz und in Verbindung mit der Beachtung der durch den Denkmalschutz beeinflussten Örtlichkeiten wurden verschiedene Systeme zur Konditionierung der Raumtemperaturen, Raumluftfeuchten und CO2-Gehalt gestellt. Die Planung der Gebäudeautomation erfolgte nach VDI 3814 als BACnet-System auf Automations- und Managementebene und umfasst ca. 2.800 physikalische Datenpunkte sowie 2.400 kommunikative Datenpunkte (Modbus, M-Bus, MP-Bus, KNX). Die Gebäudeautomation fasst alle Komponenten und Anlagen der Gewerke Heizung, Kälte, Lüftung, Entrauchung, Sanitär sowie bedingt Elektrotechnik und Architektur zusammen und verbindet diese zu einer durchgängigen Bedieneinheit für den Nutzer. Bestandteil dessen ist eine zentrale GLT zur Bedienung und Langzeitdatenspeicherung (mit USV und Raid-System) aller aufgeführten Medien über internes Netzwerk und gesicherten Fernzugriff.
Besondere Bedeutung kommt beim Kulturpalast Dresden der Feuerlöschtechnik zu. Es werden neben Handfeuerlöschern verschiedene Bereiche gesprinkelt und zum Teil mit verdichtetem Sprinklerschutz versehen. Hierzu werden über 1.500 Nasssprinkler im Innenbereich sowie Trockensprinkler im Bereich der Anlieferung eingesetzt. Im Bereich der Saalbühne wird weiterhin eine Sprühflutanlage eingesetzt. Als Redundanz zum Stromnetz wird eine Netzersatzanlage genutzt.
Die hohen Schutzziele (Personen- und Bauteilschutz) werden durch eine Kombination aus flächendeckender Brandmeldetechnik, Feuerlöschtechnik (Handfeuerlöscher und Sprinkler) sowie Rauchfreihaltung der innenliegenden Konzertsäle und zum Teil Technikbereiche erzielt. Fast 20 Lüftungsanlagen wirken in Verbindung mit rund 500 Brandschutzklappen und rund 220 Entrauchungsklappen (Heißgasentrauchung) für Rauchfreihaltung bzw. gezielte Rauchableitung im Brandfall. Der reibungslosen Inbetriebnahme wurde durch frühzeitige Erstellung eines Brandfallsteuerkonzeptes sowie einer Brandfallsteuermatrix hingewirkt. Die Inbetriebnahme erfolgte ordnungsgemäß, wie nach einem Inbetriebnahmemanagement vorgegeben. Elementarer Bestandteil neben der Einregulierung der TGA-Anlagen ist die Teilnahme bei der Wirk-Prinzip-Prüfung der Gesamtanlage.
Aufgrund der hohen Installationsdichte der technischen Gewerke innerhalb der vorhandenen Bausubstanz erfolgt die Schlitz- und Durchbruchsplanung sowie die Leerrohrplanung durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und Koordination zwischen technischen Gewerken und der Tragwerksplanung.
Neben den Grundleistungen zur Prüfung der Montageplanung im Bestand wurde eine vertiefte Prüfung der Montageplanung z.B. inkl. Schaltplanprüfung aller Informationsschwerpunkte durchgeführt.